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AKPhil: Arbeitskreis Philosophie der Physik

AKPhil 9: Allgemeines

AKPhil 9.1: Vortrag

Mittwoch, 5. März 2008, 18:00–18:30, KGI-HS 1015

Der Humanfaktor in der Wissenschaft — •Helmut Hille — Fritz-Haber-Str. 34, 74081 Heilbronn

In seiner “Italienischen Reise" finden wir folgende Bemerkung Goethes über das Verhältnis von Mensch und Wissenschaft:


“Kommt man tiefer in die Sache, so sieht man, wie eigentlich das Subjektive auch in den Wissenschaften waltet, und man prosperiert nicht eher, bis man anfängt, sich selbst und seinen Charakter kennen zu lernen."


Leider kümmern sich Naturwissenschaftler nur wenig um die menschliche Komponente allen Forschens, was ein großer Fehler ist, denn ohne die Aufklärung der Beobachterrolle bleibt alles Wissen vorläufig. Weil alles Erkennen relativ zu den Erkenntnismittel ist, gilt es vor allem, sich über diese Klarheit zu verschaffen. Zum Beispiel wüssten wir ohne die automatische Vergleichung nacheinander eintreffender Daten durch das Gedächtnis nichts von Zeit und Bewegung, hätten wir keine Wahrnehmung von Wörtern, Sätzen und Melodien, weil alle Bilder, Laute und Zeichen nur unverbunden nacheinander registriert werden würden. Erst ihre kontinuierliche Verbindung durch das Gehirn schafft jene Welt, die wir kennen und in der wir uns orientieren. Sie ist also ein Konstrukt des Gehirns.

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