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Bonn 2010 – wissenschaftliches Programm

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HK: Fachverband Physik der Hadronen und Kerne

HK 47: Struktur und Dynamik von Kernen VIII

HK 47.1: Gruppenbericht

Donnerstag, 18. März 2010, 14:00–14:30, HG VII

Jüngste Massenmessungen an ISOLTRAP — •Susanne Kreim — Max-Planck-Institut für Kernphysik, Heidelberg

Am Massenspektrometer ISOLTRAP, welches sich am Isotopenseparator ISOLDE/CERN befindet, werden Präzisionsmassenmessungen in einer Penningfalle durchgeführt. Dabei wird über die Flugzeitmethode die Frequenz des gespeicherten Ions bestimmt, aus der die Masse extrahiert werden kann. Von besonderem Interesse sind hierbei exotische Kerne, deren Massen mit einer relativen Genauigkeit von bis zu 10−8 bestimmt werden können. Diese Werte dienen der Untersuchung von Kernstruktureffekten, der Überprüfung von Massenmodellen oder fließen in Berechnungen zur Nukleosynthese ein. Im vergangenen Jahr lieferte ISOLTRAP zu einigen Anwendungen wertvolle Daten: Über die Bestimmung der Zweineutronenseparationsenergie von 64−66Mn wurde eine mögliche Schalengrenze bei N=40 ausgeschlossen. Dabei stellt 66Mn mit einer Halbwertszeit von nur 64 ms das kurzlebigste Nuklid dar, das je an ISOLTRAP vermessen wurde. Zudem widerlegten die Massen von 96,97Kr die Annahme einiger Massenmodelle wie beispielsweise HFB17, dass es sich bei N=60 um eine Region von deformierten Kernen handele. Mit Nukliden, die fernab der Stabilität liegen, werden Massenmodelle getestet, die zum Verständnis des r-Prozesses beitragen; hierzu zählen die Massen von 122−124Ag. Schließlich erlaubt die Masse von 194Hg in Zukunft das Limit in der Bestimmung der Elektron-Neutrinomasse um eine Größenordnung auf ca. 20 eV zu verbessern.

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