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Hannover 2010 – wissenschaftliches Programm

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MO: Fachverband Molekülphysik

MO 8: Poster: Electronic Spectroscopy

MO 8.5: Poster

Dienstag, 9. März 2010, 16:00–18:30, Lichthof

Photodetachment-Photoelektronenspektoskopie (PD-PES) von HS2 und DS2 — •Michaela Entfellner und Ulrich Boesl — Technische Universität München, Physikalische Chemie, 85748 Garching

Schwefelverbindungen trugen maßgeblich zur Atmosphärenchemie der frühen Erde bei. In Gesteinen, älter als 2090 Millionen Jahre, wurden masse-unabhängige Schwefel-Isotopenverteilungen gefunden. Damit diese Isotopenverteilungen auftreten konnten, mussten Austauschreaktionen zwischen Schwefelverbindungen im festen und gasförmigen Zustand stattfinden. Da über das HS2-Radikal eine Isomerisierungsreaktion ablaufen kann, könnte es zu diesem Austausch beigetragen haben. In dieser Arbeit wurden PD-PE-Spektren des Grundzustands und erstmalig des 1. angeregten Zustands von HS2 und DS2 aufgenommen [1]. Die erhaltenen Elektronenaffinitäten stimmen gut mit älteren Werten überein [2]. Photodetachment (PD) in den Grundzustand führt zu einer Anregung der S-S-Streck-, PD in den 1. angeregten Zustand zu einer Anregung der S-S-H-Biege-, sowie schwach der S-H-Streck-Schwingung. In den Spektren von HS2 und DS2 wurden zusätzlich S2-Peaks detektiert, die belegen, dass Photodissoziation von HS2 und DS2 bei 448 nm (2,77 eV) auftritt. Nimmt man 2,77 eV als höchstmögliche Dissoziationsenergie für die S2-H-Bindung an, erhält man als kleinstmöglichen Wert ΔfH0 (HS2 (g)) = 100,80 kJ/mol. Auf diese Weise erreicht man eine genauere Eingrenzung des Literaturwertes.

[1] M. Entfellner, U. Boesl, Phys. Chem. Chem. Phys., 2009, 11, 2657 [2] S. Moran, G. B. Ellison, J. Phys. Chem., 1988, 92, 1794.

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