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Dresden 2013 – wissenschaftliches Programm

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T: Fachverband Teilchenphysik

T 100: Niederenergie-Neutrinophysik 2

T 100.5: Vortrag

Montag, 4. März 2013, 17:55–18:10, WIL-A317

Das Nucifer Experiment — •Christian Buck und Manfred Lindner — MPIK Heidelberg

Das ursprüngliche Ziel des Nucifer Projekts war zu prüfen, ob Antineutrinodetektoren zur Reaktorüberwachung und im Kampf gegen die Verbreitung von Nuklearwaffen eingesetzt werden können. Inzwischen hat sich das Interesse am Nucifer Projekt ausgeweitet, da es auch zur Lösung der sogenannten "Reaktoranomalie" beitragen könnte. In mehreren Reaktorexperimenten wurde ein Antineutrinofluss gemessen, der nur etwa 93% des theoretisch vorhergesagten Flusses entspricht. Eine mögliche Ursache für diese Diskrepanz könnten Umwandlungen der Elektronantineutrinos in sterile Neutrinos sein. Dies würde bedeuten, dass es neben den drei bekannten Neutrinofamilien weitere Neutrinoarten gibt, was weitreichende Konsequenzen für theoretische Modelle der Teilchenphysik und die Kosmologie hätte. Der Nucifer Detektor wird derzeit am CEA Saclay in Frankreich in etwa 7 m Entfernung vom OSIRIS Forschungsreaktor (70 MW thermische Leistung) betrieben. Das Detektortarget besteht aus 850 Liter eines neuartigen Gadolinium beladenen Flüssigszintillators. Die Chemie des metallbeladenen Szintillators basiert auf einer Entwicklung, die derzeit erfolgreich im Double Chooz Experiment eingesetzt wird. Die Neutrinos werden über den inversen Betazerfall an Wasserstoffatomen des Targetszintillators nachgewiesen. Es wird eine Rate von etwa 350 Neutrinoereignisse pro Tag im Detektor erwartet. Im Vortrag sollen erste Untergrund- und Kalibrationsdaten in der "endgültigen" Detektorkonfiguration, sowie die Aussichten für der Neutrinomessung präsentiert werden.

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