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EP: Fachverband Extraterrestrische Physik

EP 6: Astrobiologie/Erdnaher Weltraum

EP 6.1: Hauptvortrag

Mittwoch, 27. Februar 2013, 14:00–14:30, HS 9

Schritte zum Leben: präbiotisch-chemische Evolution auf erdähnlichen Planeten — •Henry Strasdeit — Universität Hohenheim, Institut für Chemie, 70599 Stuttgart, Deutschland

Chemische Evolutionsforschung ist ein Teilgebiet der Astrobiologie. Sie befasst sich mit den chemischen Prozessen, aus denen Leben abiotisch hervorgeht (Abiogenese, Urzeugung). Man kennt verschiedene abiotische Synthesewege, auf denen unter präbiotisch plausiblen Bedingungen kleine organische Moleküle, darunter Biomoleküle wie Aminosäuren, entstehen. Viele dieser Moleküle werden in interstellaren Wolken und Asteroiden gebildet und gelangen von dort auf Planeten und Monde. Es ist allerdings noch unklar, wie sie sich zu funktionellen Polymeren und stoffwechselähnlichen Reaktionsnetzwerken organisieren können. Im Vortrag werden Hypothesen dazu vorgestellt. Anschließend wird erläutert, warum urzeitliche Vulkaninseln als Orte der chemischen Evolution und möglicherweise der Lebensentstehung attraktiv erscheinen. Geophysikalische und geochemische Bedingungen auf Vulkaninseln lasssen sich im Labor simulieren, z. B. die Interaktion zwischen Meerwasser und geschmolzener Lava, Blitze in Eruptionswolken, Rockpools und katalytische Mineral- und Gesteinsoberflächen. Feldstudien tragen dazu bei, solche Simulationsexperimente "realistisch" zu gestalten. Dadurch wurden in jüngster Zeit neue Erkenntnisse über das mögliche organisch-chemische Inventar der Erde vor vier Milliarden Jahren gewonnen. Man kann vermuten, dass Prozesse, die zumindest teilweise der irdischen chemischen Evolution gleichen, vielfach auf erdähnlichen Planeten ablaufen.

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