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GP: Fachverband Geschichte der Physik

GP 2: Session 1

GP 2.3: Vortrag

Montag, 25. Februar 2013, 14:00–14:30, HS 7

Transfer optischer Instrumente in andere Gebiete: Neues zur Geschichte des Pulfrich-Refraktometers — •Renate Tobies — Friedrich-Schiller-Universität Jena

In Jena ist eine Straße nach Carl Pulfrich (1858-1927) benannt, der in den Optischen Werkstätten Carl Zeiss 1892 mit der neu etablierten Abteilung für optische Messinstrumente durch Ernst Abbe (1840-1905) betraut wurde. Dass hier das Refraktometer (wovon bereits Abbe ein wichtiges entwickelt hatte) für zahlreiche weitere Anwendungsfelder fortentwickelt wurde, ist weitgehend bekannt. Im Zentrum dieses Beitrags steht die Vorgeschichte, die erst durch Einsicht in Akten der Universität Bonn, wo Pulfrich promovierte und sich habilitierte, erschlossen werden konnte. Daraus geht einerseits hervor, dass Pulfrich nicht durch Clausius und Hertz beeinflusst wurde (wie es in zahlreichen Arbeiten falsch steht), sondern vielmehr durch den theoretischen Physiker (Optik) Eduard Ketteler (1836-1900), der im Habilitationsverfahren ein sehr ausführliches Gutachten über Pulfrichs Arbeiten (Refraktometer) schrieb. Bereits bis zum Zeitpunkt der Habilitation 1889 hatte Pulfrich mehr als 20 wissenschaftliche Arbeiten publiziert, darunter Gemeinschaftspublikationen mit herausragenden Chemikern, und August Kekulé (1829-1896) bestätigte zu dieser Zeit schon den erfolgreichen Einsatz von Pulfrichs Refraktometer in seinem chemischen Laboratorium der Universität Bonn.

Die bewusste Organisation des Transfers dieser experimentellen Methode und entsprechender Instrumente in andere Gebiete wird zugleich allgemein beleuchtet.

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