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GP: Fachverband Geschichte der Physik

GP 7: Session 6

GP 7.4: Talk

Wednesday, February 27, 2013, 15:30–16:00, HS 7

Zur Kritik und Transformation des newtonschen Gravitationsgesetzes bei Leibniz, Kant und Fries — •Erdmann Görg — Institut für Philosophie I, Ruhr Universität Bochum, Deutschland

In diesem Vortrag soll die Kritik und Transformation des newtonschen Gravitationsgesetzes durch Leibniz, Kant und Jakob Friedrich Fries, einem Jenaer Philosophen, Physiker und Mathematiker in der Tradition Kants mit Tendenzen zum Empirismus, untersucht werden. Während die Entwicklung der Gravitation von Newton bis Kant hinreichend erforscht ist, soll der Forschungsstand anhand der heuristischen Deutung der kantischen Grundkräfte durch Fries erweitert werden. Trotz der Herleitung der allgemeinen Gravitation aus der Bewegung der Himmelskörper verneint Newton, dass es sich bei der Gravitation um eine essenzielle Materieeigenschaft handelt. Leibniz kritisiert Newtons universelle Gravitation scharf. Von Leibniz beeinflusst argumentiert Kant, Materie sei durch Grundkräfte konstituiert. Eine dieser Grundkräfte ist die an Newtons Gravitation angelehnte Attraktion. Newtons Konzeption der allgemeinen Gravitation wird somit in ihrer Bedeutung erweitert. Fries' Naturphilosophie zielt darauf ab, die kantische Fundierung der newtonschen Physik zu überarbeiten. Fries' Vorhaben ist es, apriorische Bestimmungen abzuleiten, die Grundkräfte erfüllen müssen. Daher ist Fries' Konzeption möglicher Grundkräfte offen um neue, noch nicht entdeckte Zusammenhänge aufzunehmen.

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