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Berlin 2015 – wissenschaftliches Programm

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GP: Fachverband Geschichte der Physik

GP 2: Frühe Neuzeit bis I. Weltkrieg

GP 2.2: Vortrag

Montag, 16. März 2015, 16:00–16:30, HL 001

Fortifikation der Forschung. Physikalische Instrumente fürs Militär in Bayern, 1750 - 1900 — •Benjamin Mirwald — Deutsches Museum, München

In den Napoleonischen Kriegen verlor die österreichisch-bayerische Armee im Jahr 1800 die Schlacht bei Hohenlinden. Ihre Truppen gerieten dabei immer wieder in schwieriges Gelände. Die französische Armee hingegen, mit detaillierten Karten ausgestattet, war taktisch im Vorteil. Die Geschichte, dass u.a. solche Ereignisse die Gründung des Topographischen Bureaus in Bayern bedingten, ist bekannt.

Weniger bekannt ist bislang, welche militärischen Ideen Physiker um 1800 auch in anderen Bereichen hatten. Die mathematisch-physikalische Sammlung der Bayerischen Akademie lässt dies nachvollziehen, da sie im Deutschen Museum erhalten ist. Unter den Instrumenten befinden sich nicht nur Theodoliten und Distanzmesser, die militärisch genutzt wurden. Daneben arbeiteten die Münchner Akademiker mit „elektrischen Kanonen“, bastelten geometrische Fortifikationsmodelle und der Forscher Carl August Steinheil ersann eine Vorform eines Maschinengewehrs (sog. „Schleudermaschine“).

Aus welchen Beweggründen entwickelten Forscher und Handwerker auf so vielfältige Weise militärische Instrumente? Wie sehr war der Kontakt zu Armeekreisen wichtig, um gefördert zu werden und zur gesellschaftlichen Elite zu gehören? Und wie stark arbeitete die Akademie insgesamt mit der Armee zusammen? Diesen Fragen gehe ich im Vortrag nach, indem ich die Rollen der Akademiker für die gesellschaftliche Entwicklung Bayerns im 19. Jahrhundert hinterfrage.

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