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Berlin 2015 – wissenschaftliches Programm

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GP: Fachverband Geschichte der Physik

GP 3: I. Weltkrieg

GP 3.1: Hauptvortrag

Montag, 16. März 2015, 16:30–17:15, HL 001

Der erste Weltkrieg und seine Auswirkungen auf die deutschen Physiker — •Stefan Wolff — Forschungsinstitut Deutsches Museum München

Die Physik schien vor dem Ausbruch des Krieges eine international vernetzte Wissenschaft geworden zu sein. Mehr als 10% der Mitglieder der Deutschen Physikalische Gesellschaft des Jahres 1914 waren Ausländer. Wie sich jedoch zeigte, hatte dies nicht nur in Deutschland sehr wenig an einer nationalistischen Grundhaltung geändert, die der Krieg nun wieder sichtbar werden ließ. Zum einen beteiligten sich auch die deutschen Physiker mit einigen Besonderheiten an dem sogenannten Krieg der Geister, jener propagandistischen Auseinandersetzungen unten den Gelehrten, in denen es darum ging, die Kriegsführung des eigenen Heimatlandes zu rechtfertigen. Zum anderen handelte es sich darum, nicht zuletzt in Konkurrenz zu der Chemie, den Wert der Physik für den Einsatz im Krieg unter Beweis zu stellen. Ohne die Existenz einer von den Universitäten unabhängigen Einrichtung, über das die Chemie mit dem Kaiser-Wilhelm-Institut verfügte, gab es für die Umsetzung physikalischer Forschung in Kriegstechnik erhebliche organisatorische Hürden.

Jeglicher Einsatz der Physik für das Militär stieß nach der militärischen Niederlage durch die Bestimmungen des Versailler Vertrages fortan auf enge Grenzen. Erst in der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Anspruch auf Ressourcen von den deutschen Physikern wieder offensiv mit dem Hinweis auf den Nutzen für die Landesverteidigung begründet.

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