Münster 1997 – wissenschaftliches Programm

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O: Oberflächenphysik

O 22: POSTER II

O 22.72: Poster

Mittwoch, 19. März 1997, 14:15–15:45, AULA

STM auf definiert gegeneinander verdrehten Monolagen von Graphit: Nachweis hexagonaler Überstrukturen — •H. Beyer, M. Müller und Th. Schimmel — Institut für Angewandte Physik, Universität Karlsruhe, D-76128 Karlsruhe

Modellrechnungen basierend auf der Simulation mehrerer übereinanderliegender Graphit-Monolagen lassen erwarten, daß sich auf gegeneinander verdrehten Graphitschichten aufgrund der elektronischen Wechselwirkung hexagonale Überstrukturen ausbilden [1]. In unseren Experimenten untersuchten wir mit dem Rastertunnelmikroskop (STM) Teilbereiche von Graphit-Monolagen, die beim Spalten der Probe in sich zurückgefaltet wurden. Dabei verdrehte sich die auf einer anderen Graphitlage aufliegende, zurückgefaltete Schicht um einen kleinen Winkel, der direkt aus STM-Aufnahmen bestimmt werden konnte. Per STM war auf den verdrehten Graphit-Lappen, nicht jedoch auf der übrigen Graphitoberfläche, eine hexagonale Überstruktur zu beobachten. Die Überstruktur mit einer Periode von 3.5 nm und einer Korrugation von ca. 3 Å ist aufgrund des experimentell bestimmten Verdrehwinkels von 4 Grad mit der Erklärung als Moiré-Struktur konsistent.

[1] Z. Y. Rong, P. Kuiper, Phys. Rev. B. 48(23), 17427 (1993); J.-C. Charlier, J.-P. Michenaud und Ph. Lambin, Phys. Rev. B. 46(8), 4540 (1992)