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Regensburg 1998 – wissenschaftliches Programm

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O: Oberflächenphysik

O 29: Struktur und Dynamik reiner Oberfl
ächen (I)

O 29.8: Vortrag

Donnerstag, 26. März 1998, 13:00–13:15, H44

Atomare Erdrutsche auf Oberflächen: ein neuer Mechanismus für den Interlagenmassentransport — •M. Giesen, G. Schulze Icking-Konert und H. Ibach — Institut für Grenzflächenforschung und Vakuumphysik, Forschungszentrum Jülich, D-52425 Jülich

Die Morphologie epitaktisch gewachsener Filme wird oft mehr über die Kinetik als über die Gleichgewichtsthermodynamik kontrolliert. Das kritische Zusammenspiel zwischen Nukleation, Diffusion und Interlagentransport führt oft zu überraschenden morphologischen Eigenschaften. Mittels der Rastertunnelmikroskopie wurde von uns der Zerfall von mehrlagigen Cu-Adatominseln auf Cu(111) untersucht. Wir berichten über einen neuen und sehr effektiven Mechanismus beim Interlagentransport. Der Kanal für den schnellen Zerfall öffnet sich, wenn eine Insel den Rand einer darunter liegenden Insel berührt. Dann erhöht sich die Zerfallsrate um zwei Größenordnungen. Selbst mehrlagige Inseln („Tafelberge“) zerfallen in sehr kurzer Zeit. Die Kantenfluktuationen der Inseln im Tafelberg führen zu einer großen Zahl von Kontakten zwischen den Inselkanten. Ähnlich einem Erdrutsch „fließen“die Atome den Tafelberg hinunter, ohne durch die Stufenbarriere behindert zu werden. Im Gegensatz zu einem normalen diffusionslimitierten Zerfall wird beim schnellen Zerfallsmechanismus die Zerfallsrate eines Tafelberges durch den Zerfall der untersten Insel bestimmt. Der neue Zerfallsmechanimus hat erhebliche Konsequenzen für die Stabilität von Nanostrukturen auf Festkörperoberflächen.

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