Dresden 2003 – wissenschaftliches Programm

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O: Oberflächenphysik

O 1: Hauptvortrag Reinert

O 1.1: Hauptvortrag

Montag, 24. März 2003, 09:30–10:15, HSZ/02

Vielteilcheneffekte, Spin-Bahn-Aufspaltung und andere Überraschungen bei den Oberflächenzuständen auf Edelmetallen — •Friedrich Reinert — Universität des Saarlandes, Fachrichtung 7.2 – Experimentalphysik, 66041 Saarbrücken

Vor fast 30 Jahren wurden erstmals mittels Photoelektronenspektroskopie so genannte Shockley-Oberflächenzustände an Edelmetalleinkristallen nachgewiesen. Diese Oberflächenzustände stellen quasi-zweidimensionale elektronische Zustände dar, die eine experimentelle Untersuchung grundlegender Vielteilcheneffekte in Festkörpern erlauben. Die reduzierte Dimensionalität vereinfacht die Interpretation der gemessenen Spektralverläufe erheblich und erlaubt zum Beispiel eine Bestimmung der intrinsischen Lebensdauern des im Photoemissionsprozess erzeugten Lochzustandes sowie dessen Abhängigkeit von Energie und Temperatur. Daneben eignen sich die Shockley-Zustände wegen ihrer räumlichen Lokalisierung als empfindliche Sonde für Modifikationen der Oberfläche, z.B. durch Störungen der kristallinen Ordnung oder eine kontrollierte Adsorbatbedeckung im Monolagenbereich. Dieser Beitrag präsentiert eine Zusammenfassung jüngerer Untersuchungen an Shockley-Zuständen auf den (111)-Oberflächen von Cu, Ag und Au, die mittels hochauflösender, winkelaufgelöster Photoelektronenspektroskopie gewonnen wurden (Δ E≈3 meV).