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EP: Fachverband Extraterrestrische Physik

EP 14: Planets and Small Bodies III

EP 14.4: Talk

Thursday, April 2, 2009, 16:45–17:00, HS-Ost Pharmazie

Saturnmond Iapetus: Zur Ursache der globalen Farbdichotomie — •Tilmann Denk, Gerhard Neukum, Nico Schmedemann und Götz Galuba — FU Berlin

Alle Versuche, das Problem der im Jahr 1672 von G.D. Cassini erkannten globalen Helligkeitsdichotomie des Saturnmondes Iapetus zu lösen, scheiterten bislang daran, dass gleichermaßen die präzise Ausrichtung der dunklen Region in Bewegungsrichtung des Mondes (was einen Prozess erfordert, der ballistisch von außen wirkt) als auch die hochkomplexen Oberflächenstrukturen in den Übergangsgebieten zwischen heller und dunkler Hemisphäre (die ballistisch nicht zu erzeugen sind) erklärt werden müssen. Nur ein Thermalmodell von Spencer et al. (DPS 2005, 2007), wonach Wassereis in niederen Breiten sublimiert und eine dunkle Residualschicht zurücklässt, konnte bislang eine zufriedenstellende Erklärung liefern. Voraussetzung dafür, dass dieser im wesentlichen von der Sonnendistanz, vom Breitengrad auf Iapetus und von der Oberflächentopographie abhängige Prozess vor allem auf der vorauseilenden Seite aktiv war, ist eine leichte a-priori-Verdunkelung der vorauseilenden Seite, die in Cassini-ISS-Daten entdeckt (Denk et al. EGU 2006) und wegen der steileren Spektren im sichtbaren Licht als "Farbdichotomie" bezeichnet wurde. Als Ursache für die Farbdichotomie kommen Prozesse in Frage, die ursprünglich für die Helligkeitsdichotomie vorgeschlagen wurden: Kontinuierlich einfallender interplanetarer Staub, kontinuierlich einfallender Staub von den äußeren Saturnmonden, oder Trümmermaterial von einem singulären Impaktereignis. Im Vortrag werden die Theorien und ihre Plausibilitäten vorgestellt.

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